Zoologischer Garten Eingang und Bärenanlagen
Kategorie: Öffentlich
Jahr: 2009
Ort: Frankfurt am Main
Auslober/in: Stadt Frankfurt am Main
Zoologischer Stadtgarten
Erläuterungen:
Das mit einer farblich changierenden Haut aus Corten-Stahl versehene Gebäude zeichnet sich durch eine auf wenige wesentliche Elemente reduzierte Gestaltung aus. Der Entwurf geht dennoch differenziert auf die unterschiedlichen außenräumlichen Situationen ein: Zum Vorplatz des zentralen Gesellschaftshauses (ZGH) und zum Alfred-Brehm-Platz hin bildet ein weithin sichtbares, abstrakt und zeichenhaft formuliertes Eingangsportal mit dem integrierten Schriftzug „Zoo“ selbstbewusst den Kopf der Anlage.
Zur Stadt hin stellt das Gebäude entlang der Thüringer-Straße die räumlich wahrnehmbare Einfriedung des Zoogeländes dar. Das Thema der bestehenden und charakteristischen Zooeinfassung wird durch ein in der entsprechenden Höhe durchlaufendes Fensterband und einen Rücksprung in der Fassade verarbeitet. Oberhalb des Fensterbandes ist die Fassade geschlossen und zur Thüringer Straße hin begrünt. Dadurch tritt der Bau trotz der vorhandenen zwei Geschosse vorwiegend eingeschossig in Erscheinung.
Vom Zoogelände aus tritt die Architektur für die Wahrnehmung des Zoobesuchers zu Gunsten des Naturerlebnisses fast vollständig in den Hintergrund. Ein als Auftakt zum Zoogelände großzügig gehaltener Platzbereich erwartet den Zoobesucher nach dem Durchschreiten der Eingangshalle. Der Platz verzahnt sich mit einer Felsenlandschaft und den Außenanlagen der Bären d.h. dem dazugehörigen Lebensraum “Bergnebelwald“.
Gebäudekonzept und Umgang mit dem Gesellschaftshaus
Der Neubau steht in räumlicher Distanz zum denkmalgeschützten Solitärgebäude des ZGH und bildet gleichzeitig den wünschenswerten nördlichen Abschluss zum Vorplatz. Durch das markante und zeichenhafte Eingangsportal mit dem abstrahierten Schriftzug „Zoo“ werden Anspruch und Funktion des Zoo-Haupteingangs auf selbstbewusste und gleichzeitig zurückhaltende Art weithin sichtbar formuliert.
Der minimalistisch reduzierten Formensprache des Neubaus steht die opulent und dekorativ gegliederte Fassade des Gesellschaftshauses gegenüber. Durch das Gegenüber der zwei völlig unterschiedlich auftretenden Charaktere entsteht keine unerwünschte Konkurrenz zwischen den beiden Gebäuden. Die Dominanz des Gesellschaftshauses bleibt auch weiterhin ungestört bestehen.