Lärmschutzanlagen Bulacher Kreuz
Kategorie: Öffentlich, Verkehr
Jahr: 2005
Ort: Karlsruhe-Bulach
Preise: Wettbewerb 3.Preis
Erläuterungen:
Für das Bulacher Kreuz wird ein grosszügig zusammenhängendes Gesamtkonzept vorgeschlagen. Die Lärmschutzanlagen im Bereich des „Kleeblattes“ fügen sich harmo-nisch in die expressive Dynamik der bestehenden geschwungenen Strassenführung ein. Die gewählte formale Prägnanz fördert die charakteristische Erscheinung des Ortes und dient somit der Orientierung sowohl für den Autofahrer als auch für den Fußgänger und Fahrad-fahrer. Die quer zur Südtangente angeordnete Lärmschutzwand wird nach Osten hin als dezent leuchtende LED-Fläche ausgebildet. In alle Wände sind oberseitig ebenfalls LED´s integriert. Die Stromversorgung erfolgt über integrierte Solarzellen. Das Potenzial des naturräumlichen Knotenpunkts, das durch die Alb und die Einmündung des Malscher Landgrabens gegeben ist, wird durch die vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen noch zusätzlich vergrössert. Der Situation entsprechend, entsteht nunmehr beidseitig der Südtangente unterhalb der Brückenbauwerke eine naturnahe Wasserlandschaft.
Lärmschutzwände
Jeder Abschnitt der Lärmschutzwand ist als selbsständige Form entwickelt und gleichzeitig Bestandteil einer Familie von ähnlichen Formen. Für den Autofahrer scheinen die Wände im Vorbeifahren aus dem Boden herauszuwachsen und anschliessend wieder im Boden zu verschwinden. Bei der ansonsten bewusst einheitlichen Gestaltung der hochabsor-bierenden Wände werden lediglich die lärmigen strassenzugewandten Seiten von den ruhigen strassenabgewandten Seiten unterschieden: Zur Strasse hin nimmt der gefaltete Metallvorhang, grob und scheinbar chaotisch gelocht, Vegetationscharakter an. Er ist einfarbig beschichtet und besticht durch seine organisch-dynamische Form. Die Gestaltung bietet einen optischen Reiz, ohne jedoch vom Autofahrer zu viel Aufmerksamkeit einzufordern.
Freiraumplanung
Die in sich geschlossene Welt jenseits der lärmigen Strassen wird als flache Wasser- und Schilflandschaft interpretiert. Ausgangspunkt der Idee ist der Zusammenfluss des Malscher Landgrabens mit der Alb. Die prägnante Gestaltung wird sowohl von den Fussgängern und den Fahrradfahrern entlang der Albwege wahrgenommen als auch von den Anwohnern auf der Bulacher Seite. Plattformen und Stege ermöglichen das Erleben und Benutzen der lärmgeschützten „Neuen Welt“. Die Autofahrer erhalten an verschiedenen Stellen Einblicke in den Naturraum. Auf der Bulacher Seite bildet der Zufluss des Malscher Landgrabens eine Wasserlandschaft. Inseln nehmen den vorhandenen Baumbestand auf. Aus dem flachen Wasser heraus wächst Schilf. Reflektionen auf dem Wasser und auf der Brückenunterseite sorgen für eine sinnlich wahrnehmbare Aufwertung des Ortes. Die Flusslandschaft entlang der Alb wird um Schilfflächen und Wasserinseln ergänzt, die sich an die bestehende Topographie anlehnen. Vom bestehenden Weg aus erschliesst ein Steg die Plattform mit dem schützenden Damm im Rücken.