Städtebaulicher Entwurf
Die Lage am Rande am Ortsrand mit Blick nach Süden in die freie Landschaft und die Nähe zum Waidsee gibt dem Standort eine besondere Qualität, die mit einem hohen Freizeitwert verbunden ist.
Dem entsprechend wird die in der vorgegebenen städtebaulichen Konzeption geplante Offenheit/Durchlässigkeit in Nord-Süd-Richtung durch die Stellung aller auf dem Baufeld 5 geplanten Gebäude konsequent umgesetzt.
Durch die Ausbildung einer architektonisch hochwertig und ansprechend gestalteten Bebauung im Bereich des Ortsrands wird durch zwei Riegel (Wohnungsbau), drei Hausgruppen (Reihenhäuser) und eine entsprechend sorgfältige Freiflächengestaltung ein qualitätvoller Übergang von der Stadt in die freie Landschaft geschaffen. In diesem Zusammenhang werden die Fuß- und Radwegeverbindungen zum südlich anschließenden, in Ost-West-Richtung verlaufenden Fuß- und Radweg und darüber hinaus in Richtung Waidsee entsprechend ergänzt. Der an der südlichen Grundstücksgrenze vorhandene Grünstreifen wird durch entsprechende ergänzende Bepflanzung als „grüner Filter“ implementiert. Die im B-Plans vorgegebenen Rahmenbedingungen werden vollumfänglich eingehalten. Dies gilt auch für die maximal zulässigen Gebäudehöhen.
Architektonisches Konzept Wohnungsbau
Die kubisch differenziert angelegten Riegelgebäude erhalten eine plastisch gegliederte, horizontal strukturierte Fassade, die durch Oberflächen aus handwerklich gefertigten Wasserstrich-Backstein-Klinkern und sandfarbenen Bänder aus Putzflächen (Besenstrich) geprägt wird.
Die zwei Riegel bestehen jeweils aus zwei Häusern, die im EG als 2-Spänner, in den Obergeschossen als 3- Spänner und im DG als 1-Spänner angelegt sind. Die Gebäude weisen eine Geschossigkeit von IV+D auf.
Insgesamt sieht die Planung 45 Wohnungen vor d.h. 5 x 5-Zi.-Wohnungen (11%), 7 x 4-Zi.-Wohnungen (16%), 24 x 3-Zi.-Wohnungen (53%), 11 x 2-Zi.-Wohnungen (25%), 5 x 1-Zi.-Wohnungen (11%). Somit wird standortgemäß schwerpunktmäßig der Bedarf an Familienwohnungen erfüllt. Die Hauseingänge befindet sich auf der westlichen (Straßen-) Seite. Es entstehen lichtdurchflutete, zeitgemäß moderne Wohnungen von hoher Qualität und Funktionalität mit einer guten Ausrichtung zum südlich gelegenen Grünstreifen. Jeder Wohnung ist ein großzügig angelegter und privat nutzbarer Freibereich in Form eines Gartenterrasse, eines Balkons oder eines Dachgartens zugeordnet. Die Anforderungen der LBO an die Barrierefreiheit werden vollumfänglich erfüllt. Die Personenaufzüge binden von der Tiefgarage ausgehend bis ins Dachgeschoss durch und erzeugen so eine barrierefreie Erschließung aller Wohnungen. Die Anforderungen an die Luftschalldämmung zwischen Außen und Räumen in Gebäuden nach DIN 4109-1 werden über passive Maßnahmen eingehalten.
Allgemeines Nutzungskonzept, Förderung sozialer Belange, Barrierefreiheit
Die Anzahl der gewünschten Sozialwohnungen (SW) und preisgedämpften Wohnungen (PGW) wird im Baufeld 5 exakt gemäß der differenzierten Vorgaben zur Verfügung gestellt. Die entsprechenden Wohnungen sind in einer schematischen Übersicht und in den Grundrissplänen gekennzeichnet. Zur sozialen Durchmischung sind die gewünschten Sozialwohnungen nahezu gleichmäßig auf die beiden Riegel verteilt. Die Anforderungen der LBO an die Barrierefreiheit werden ebenfalls eingehalten. Auch die für das Baufeld 5 vorgegebenen Vorgaben bzgl. uneingeschränkt rollstuhlgerecht auszubildender Wohnungen werden erfüllt.
Architektonisches Konzept Hausgruppen/Reihenhäuser
Die Reihenhäuser zeigen sich als moderne, zeitgemäße und nachhaltig angelegte Zeilen, die den Straßenraum mit ihrem ansprechenden Erscheinungsbild positiv prägten. Die Häuser sind dabei als Einheit aus individuell gestalteten Einzelhäuser mit feinen Differenzierungen in der Fassade und Varianten im Besonderen in den Dachgeschossen angelegt. Die Reihenhäuser sind in drei verschiedenen, aufeinander abgestimmten Farbtönen verputzt (Besenstrich horizontal). Auch die Dacheindeckungen sind in den drei Farben der jeweiligen Fassadenfläche gehalten. Durch eine entsprechende Stellung der Baukörper wird die gewünschte Durchlässigkeit in Nord-Süd-Richtung geschaffen. Die Häuser orientieren sich daraus resultierend nach Osten und nach Westen. Für das Baufeld 5 sind 12 Reihenhäuser mit einer Hausbreite von 6,0 m und einer Tiefe von 13,00 m vorgesehen. Die Reihenhäuser zeichnen sich durch ihre vielfältigen Möglichkeiten in der Grundrissgestaltung aus. Somit sind auch Umnutzungen und Anpassungen auf Grund der flexiblen Grundrissstruktur und der klaren Zonierung einfach möglich. Festgelegt sind nur die Treppe und ein Schacht für die Nassräume. Auf Grund der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des räumlichen Zuschnitts bieten sich die Reihenhäuser nicht nur für die klassische Nutzung an, Eltern und 2 Kinder, sondern ebenso auch für Wohngemeinschaften, Wohnen und Arbeiten und vieles mehr. Von besonders hoher Aufenthaltsqualität für die Bewohner sind die Dachgärten. Die einzelnen Reihenhäuser werden im Erdgeschoss über eine attraktive Vorzone erschlossen. Der Stellplatz wirkt als Puffer und als vielfältig nutzbare Fläche wie z. B. für Fahrräder, Spielgerät, Straßenfeste etc. Eine halbhohe Wand schützt die anschließende, um 2 Stufen angehobene Terrasse vor dem Ess-/Küchenbereich. Vom Wohnbereich erreicht man direkt den niveaugleichen, ebenfalls durch eine halbhohe Mauer geschützten privaten Hof. Hier laden neben der Terrasse ein begrüntes Gartenteil mit Baum zum Verweilen und Entspannen ein. Am Ende des Grundstücks wird als Abschluss eine Pergola, eine überdeckte Terrasse oder ein Schuppen – je nach Wunsch der Bewohner - vorgeschlagen. Der Freibereich im Anschluss an das Wohnzimmer bietet Zonen, wohin man sich ganz privat zurückziehen, aber ebenso mit dem Nachbar Kontakt aufnehmen kann. Der schmale Privatweg (Mistweg) im Anschluss an den Garten bietet Kindern einen Erlebnisraum, fördert die Kommunikation im Quartier und erlaubt eine naheliegende Ver- und Entsorgung des Gartengrüns.
Freiflächen- und Grünraumkonzept
Die Stellung der Gebäude erzeugt qualitätvolle und abwechslungsreiche Außenräume mit hohen Aufenthaltsqualitäten. Dabei bleibt der schöne, auf dem südlichen Teil des Grundstücks befindliche Baumbestand erhalten.
Es entstehen voneinander getrennte private und halböffentliche Freiflächen.
Den Wohnungen im EG der Riegelgebäude sind jeweils einzelne, privat nutzbare Gärten zugeordnet.
Die notwendigen Kleinkind-Spielflächen sind im rückwärtigen Bereich zwischen den beiden Wohnungsbauten angeordnet. Die beiden Riegelgebäude erhalten Flachdächer mit einer extensiven Begrünung (Gründach-Aufbau mind. 10 cm).
Erschließungs- und Parkierungskonzept, Müllverwahrung
Wohnungsbau:
Die Zahl der für den Wohnungsbau erforderlichen 71 PKW-Stellplätze wird auf dem Grundstück gem. Anlage „PKW-Stellplatznachweis Geschosswohnungsbau“ zur Verfügung gestellt. Für den Geschosswohnungsbau sind 65 PKW-Stpl. in der Tiefgarage vorgesehen. Davon befinden sich 5 PKW-Stellplätze in der zweiten Reihe. Weitere 6 notwendige PKW-Stellplätze befinden sich oberirdisch im vorgegebenen nördlichen Bereich an der Straße.
Die zusammenhängende Tiefgarage wir auf kurzem Wege von der Straße aus erschlossen. Es ist eine einspurige Zufahrt mit Ampelregelung und entsprechenden Wartebereichen vorgesehen. Die den Anforderungen entsprechende Zahl von überdachten Fahrrad-Stellplätzen ist gem. Anlage „Fahrrad-Stellplatznachweis“ im UG vorgesehen. In die Gestaltung der Außenanlagen ist ebenfalls eine Anzahl von überdachten Fahrrad-Stellplätzen integriert.
Zwischen den beiden Wohnungsbauten ist ein überdachter Bereich für Müll- und Fahrräder angeordnet.
Hausgruppen/Reihenhäuser:
Die Zahl der erforderlichen PKW-Stellplätze wird gem. Anlage „PKW-Stellplatz-nachweis Hausgruppen“ zur Verfügung gestellt.
Vor jedem Reihenhaus ist ein offener PKW-Stellplatz angeordnet. Die restlichen notwendigen PKW-Stellplätze sind jeweils zwischen den Hausgruppen und in den vorgegebenen Bereichen entlang der Straße nachgewiesen.
Die Müllstandorte und Fahrrad-Stellplätze befinden sich in den Vorgartenbereichen der Hausgruppen/Reihenhäuser.
Nachhaltigkeit, Bauweise, Materialität, Wirtschaftlichkeit, Flexibilität
Die massive Bauweise ermöglicht mit den vorgesehenen wirtschaftlichen Deckenspannweiten ein den Anforderungen an den Lärmschutz entsprechendes wirtschaftliches Bauen.
Durch eine auf wenige tragende Innenwände/Stützen reduzierte Tragstruktur und die geringe Zahl an Installationsschächten (übereinanderliegende Nassräume) ergibt sich ein hohes Maß an Flexibilität und möglicher Einflussnahme auf die weitere Grundrissgestaltung.
Durch baugleich gestapelte Grundrisse, die kompakte Ausbildung der Baukörper und deren gute Ausrichtung lässt sich auf wirtschaftliche Weise ein ökologisch nachhaltiger Energiestandard realisieren.
Energie
Alle Neubauten halten die Vorgaben der aktuell gültigen Energie-Einsparverordnung (EnEV). Zur Nutzung regenerativer Energien sind auf den flachen und den geneigten Dachflächen Solaranlagen vorgesehen.