Städtebauliche Konzeption und Grünanlage
Das Grundstück befindet sich im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt Ost zwischen Main-, Kinzig- und Carl-Benz-Straße. Es ist zur Zeit mit einer abgängigen Bebauung aus vier 4-geschossigen Mehrfamilienmiethäusern in Zeilenbauweise überbaut. Die neue Bebauung ist deutlich kleinteiliger angelegt als die abgängigen Zeilen und stellt in ihrer Maßstäblichkeit und „Körnung“ die Überleitung von den südlich der Mainstraße befindlichen 5-geschossigen Zeilenbauten zur nordöstlich gelegenen villenartigen Einzelhausbebauung mit 2 Vollgeschossen + Dachgeschoss her. Die Neubauten fügen sich mit einer Geschossigkeit von IV+D an der Kinzigstraße und III+D an der Main- bzw. der Carl-Benz-Straße auf selbstverständliche Art und Weise in die vorhandene Bebauungsstruktur der Umgebung ein. Durch die offene Straßenrandbebauung wird der öffentliche Straßenraum vom privat nutzbaren rückwärtigen Garten getrennt. Hier entsteht eine großzügig zusammen-hängende parkartige Grünanlage mit unterschiedlichen Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten. Es sind sowohl den Wohnungen zugeordnete privat nutzbare Garten- und Terrassenflächen als auch Mietergärten bzw. Flächen für ein den Bewohnern vorbehaltenes urban gardening vorgesehen. Insbesondere die Bewohner der Wohnungen im 1. und 2. OG, die ansonsten „nur“ über eine großzügige Loggia bzw. einen großzügigen Balkon verfügen, können hier Gartenanteile mit „Erdanschluss“ z.B. zum Anbau von Obst und Gemüse nutzen. Für die in der Grünanlage vorgesehenen mittelkronigen Bäume sind Pflanztröge mit Einfassungen aus Corten-Stahl geplant. Die durch unterschiedliche Handschriften geprägten Mehrfamilienhäuser werden durch das zusammenbindende Motiv einer einheitlich gestalteten Garten- bzw. Vorgartenmauer aus Sichtmauerwerk zusammengefasst. Das Niveau der Mainstraße wird bis zur Carl-Benz-Straße hingeführt. Hier fängt die entlang der Grundstücksgrenze an der Carl-Benz-Straße verlaufende Gartenmauer den vorhandenen Geländeversprung ab. Auch entlang der Mainstraße ist eine halbhohe Gartenmauer vorgesehen. Diese sorgt im Zusammenhang mit den im EG befindlichen Wohn- und Aufenthaltsräumen der entlang der Mainstraße angeordneten Wohnhäuser für das notwendige Maß an Privatheit. Die Grünanlagen werden mit samt der Abstandsflächen zwischen den Stadtvillen von Nebenanlagen (Garagen, Carports, Fahrrad- und Müllverwahrungsboxen, Gartenschuppen) komplett freigehalten. Die MVV-Travostation wird erdgeschossig in den Baukörper des Geschoss-wohnungsbaus an der Kinzigstraße integriert. Für die RMV-Bushaltestelle wird im westlichen Bereich innerhalb des Planungsgebietes ein neuer Standort vorgeschlagen.
Konzeption Mehrfamilienhäuser und Geschosswohnungsbau
Die Architektur der architektonisch zeitgemäß und ansprechend gestalteten Wohngebäude ist von freundlicher Anmutung. Sie weist gleichzeitig ein hohes Maß an Funktionalität und Komfort auf. Die Wohnungen zeichnen sich durch praktisch angelegte Grundrisse, attraktive Sichtbeziehungen und ein hohes Maß an Wohnlichkeit aus. Alle Wohn- und Aufenthaltsräume sind entprechend lichtdurchflutet und zum Wohlfühlen geeignet. Großzügig dimensionierte und privat nutzbare Freiflächen in Form von Gartenanteilen, Terrassen, Loggien, Balkonen oder Dachgärten sind allen Wohneinheiten direkt zugeordnet. Zur Wahrung der nachbarlichen Privatsphäre sind Balkone/Loggien mit einem entsprechenden Abstand zueinander versehen. Alle Küchen sind natürlich belichtet und von der Lage und Ausrichtung innerhalb der Wohnung so angelegt, dass sie je nach Kundenwunsch sowohl als abtrennbare als auch als offene Küchen herstellbar sind. Räume zur Verwahrung der Mülltonnen und Fahrräder sind in Hauseingangsnähe in die Kubatur der Gebäude einbeschrieben. Die Briefkästen sind in die Haustür-anlagen integriert. Jeder Wohnung ist in der TG ein PKW-Stellplatz zugeordnet. Sämtliche Wohneinheiten sind über einen Aufzug sowohl von der Straße als auch von der Tiefgarage barrierefrei zugänglich. Die Anforderungen der LBO an die Barrierefreiheit werden übertroffen.
Mehrfamilienhaus/Stadtvilla Typ „Mainstraße“
Die Stadtvillla Typ „Mainstraße“ ist im EG und DG als 2-Spänner im 1. und 2. OG als 3-Spänner organisiert. Das Wohngebäude umfasst insgesamt 10 Wohneinheiten (4 x 3-Zi, 2 x 2-Zi, 2x 4-Zi). Der Zugang von der Mainstraße erfolgt ebenerdig. Man betritt die Stadtvilla über einen aus der Gebäudekubatur herausgeschnittenen überdeckten Außenbereich. Das an der nördlichen Außenwand angeordnete Treppenhaus ist über Fenster-elemente natürlich belichtet und belüftet. Die rückwärtige Grünanlage ist über das Treppenhaus und den versetzt angeordneten Gemeinschaftsraum/Wintergarten direkt erschlossen. Ein multifunktionaler Gemeinschaftsraum/Wintergarten dient als hausinterner Durchgang zur rückwärtigen Grünanlage und ist für vielfältige private Anlässe nutzbar: Hier kann z.B. ein Geburstag gefeiert oder Tischtennis gespielt werden. Hier können aber auch die nicht winterfesten Kübel-Pflanzen die kalte Jahreszeit überdauern. Alle Wohnungen öffnen sich großzügig nach Süden hin. Den Penthauswohnungen sind äußerst großzügig zugeschnittene Dachgärten zugeordnet.
Mehrfamilienhaus/Stadtvilla Typ „Carl-Benz-Straße“
Die Stadtvilla Typ „Carl-Benz-Straße“ ist im EG und DG als 2-Spänner im 1. und 2. OG als 3-Spänner organisiert. Das Wohngebäude umfasst insgesamt 10 Wohneinheiten (4 x 3-Zi, 2 x 2-Zi, 2x 4-Zi). Das Erdgeschoss-Niveau ist auf Sockelhöhe angehoben. Man betritt die Stadtvilla über einen aus der Gebäudekubatur herausgeschnittenen überdeckten Außenbereich. Das innenliegende Treppenhaus bindet im EG von der Straßenseite über den verglasten Gemeinschaftsraum zur Gartenseite hin durch. Es ist natürlich belichtet über einen durchgehenden Luftraum und ein in der Dachfläche angeordnetes Oberlicht. Wie beim Typ „Carl-Benz-Straße“ ist auch beim Typ „Mainstraße“ ein multifunktionaler Gemeinschaftsraum/Wintergarten mit Anbindung zur Grünanlage vorgesehen. Auch hier öffnen sich alle Wohnungen großzügig nach Süden hin. Wie beim nördlichen Pendant sind den Penthauswohnungen des Typs „Mainstraße“ äußerst großzügig zugeschnittene Dachgärten zugeordnet.
Geschosswohnungsbau Kinzigstraße
Der Geschosswohnungsbau an der Kinzigstraße ist als Kombination aus einem 2- und einem 3-Spänner konzipiert. Er umfasst mit einer Geschossigkeit von IV+D insgesamt 15 Wohneinheiten (4 x 2-Zi, 8 x 3-Zi, 3 x 4-Zi). Sämtliche Wohnungen öffnen sich nach Südosten hin zur neuen attraktiven Grünanlage. Den Penthauswohnungen sind auch hier äußerst großzügig bemessene Dachgärten zugeordnet.
Bauweise, Wirtschaftlichkeit, Energie, Flexibilität
Die massive Bauweise mit den vorgesehenen geringen Deckenspannweiten ermöglicht ein wirtschaftliches Bauen unter Einhaltung der Kostenvorgaben. Durch die kompakte Ausbildung der Baukörper lassen sich die Vorgaben der EnEV 2014 und das aktuelle EnEG auf wirtschaftliche Weise realisieren. Durch eine auf wenige tragende Innenwände/Stützen reduzierte Tragstruktur und die geringe Zahl an Installationsschächten (übereinanderliegende Nassräume) ergibt sich ein hohes Maß an Fexibilität und möglicher Einflussnahme der Kundschaft auf die weitere Grundrissausgestaltung. Dies kann sich ausgesprochen positiv auf die Vermarktbarkeit der Wohnungen auswirken.
Fassadengestaltung, Materialität, Oberflächen
Für den überwiegenden Teil der Fassaden werden strukturierte und dezent farbige Putzfassaden vorgeschlagen. Das Erdgeschoss kann dabei durch eine andere Putzstruktur hervorgehoben werden. Aus der Kubatur herausgeschnittene und zurückliegende Teile der Fassade sind mit einer Verkleidung aus sichtbar belassenen Thermoholzdielen (z.B. Standardprofile aus dem Gartenbaumarkt) mit transparent lasierter Oberfläche versehen. Weiterhin sind Fenster aus dem gleichen Thermoholz, ebenfalls mit transparent lasierter Oberfläche vorgesehen. Als Sonnenschutz dienen textile Senkrechtmarkisen mit unsichtbar in die Fassade integrierten Markisenkästen. Die Fensterbänke und Attikaabdeckungen sind aus Alublech und in der Farbe des Putzes pulverbeschichtet. Die Gartenmauer entlang der Carl-Benz- und der Mainstraße besteht aus einem kostengünstigen Sichtmauerwerk (z.B. Wiederverwendung von Abbruchziegeln, geschlemmt). Regenwasserversickerung Die Regenwasserversickerung erfolgt im Bereich der straßenbegleitenden Grünstreifen.