Allgemein
Das von der Gemeinde hoch geschätzte Motiv der „Schlichtheit“ wird aufgegriffen. Es dient im Zusammenhang mit den geplanten baulichen Maßnahmen als ideelles Leitmotiv für eine positiv verstandene „Reduzierung auf das Wesentliche“. An verschiedenen Stellen des Gemeindezentrums sind kleinere architektonisch-konstruktive Eingriffe in das bauliche Gefüge erforderlich, um der Schlichtheit/ Einfachheit den erforderlichen Anspruch und die entsprechende „Noblesse“ zu verleihen. Dem Eindruck der als zu dunkel, zu kalt und wenig „festlich“ empfundenen Räumlichkeiten wird durch eine Reihe von geeigneten Maßnahmen entgegen gewirkt. Durch den vorgesehenen Umbau und die damit verbundene Innenrenovierung entsteht ein Gemeindezentrum, welches durch eine warme, von natürlichem Licht durchflutete, einladende Atmosphäre gekennzeichnet und dadurch für alltägliche wie auch für festliche Anlässe bestens geeignet ist.
Windfang
Der im Zusammenhang mit der in den 1980er Jahren erfolgten baulichen Erweiterung erstellte Windfang fügt sich mit seinem Flachdach und seinem wie angestückelt erscheinenden Vordach nur unvorteilhaft in die Situation mit dem Kirchturm und in die bestehende Dachlandschaft des Gemeindezentrums ein. Um die Dachgeometrie zu vereinheitlichen und um den charakteristischen Turm entsprechend freizustellen, soll der bestehende Windfang bis auf die Flucht des Seitenschiffs zurückgebaut und mit dem im Bereich des Seitenschiffs bereits vorhandenen geneigten Dach ausgestattet werden.
Erschließung
Durch das Zusammenlegen des Windfangs mit der benachbarten Fläche des Bereichs unterhalb des Turmes entsteht ein gemeinsamer Verteilerraum zur separaten Erschließung des Kirchenraums, des Gemeinderaums und des untergeordneten Gebäudeflügels. Die bestehende Türöffnung zum Kirchenraum wird in diesem Zusammenhang entsprechend vergrößert. Die Haupterschließung des Kirchenraumes erfolgt somit nach dem Umbau nicht mehr über das Seitenschiff.
Empore
Die bestehende Empore wird entfernt. Die neue Empore entsteht (um eine Achse nach hinten verlegt) im Bereich des heutigen und dort abgängigen Pfadfinderraumes. Durch diese Maßnahme entsteht mehr räumliche Offenheit im Gesamtgefüge und ein großzügig dimensionierter, angenehm proportionierter Kirchenraum. Das bestehende Tonnengewölbe wird über seine gesamte Länge erfahrbar. Die Längsausdehnung des als niedrig empfundenen Gemeinderaums wird entsprechend reduziert. Die neue Brüstung der Empore wird offen und sicht- bzw. schalldurchlässig ausgeführt.
Natürliche Belichtung
Durch zusätzliche Wandöffnungen (Lichtgaden) und entsprechende, im Seitenschiff angeordnete Dachfenster dringt (nach Entfernen der Zwischendecke des Seitenschiffs) deutlich mehr natürliches Licht in den Kirchenraum. Der Kirchenraum ist nun von beiden Seiten her sehr gut natürlich belichtet.
Altarbereich
Der Altarbereich wird neu geordnet. Das Fußbodenniveau wird von drei auf zwei Steigungen zurückgebaut. Dadurch rückt der Altarbereich näher an das Publikum (auch im Sinne einer Barrierereduzierung). Die Prinzipalien werden erneuert und einheitlich nach primärgeometrischen Gesichtspunkten auf das Wesentliche reduziert. Das bestehende, axial angeordnete Kreuz wird ersetzt durch ein weniger monumentales und nicht axial auf der Chorrückwand angeordnetes „Fensterkreuz“. Das im Chor angeordnete typische Langschifffenster wird entfernt und im Bereich des verlängerten Kirchenschiffs wieder eingebaut.
Nebenräume
Die Nebenräume im Erdgeschoss bzw. im Bereich der Teilunterkellerung werden den funktionalen Anforderungen entsprechend neu geordnet. Im Erdgeschoss entsteht ein zusätzliches barrierefreies WC. Die Position von Küche und Lagerraum ist alternativ austauschbar.
Material, Oberflächen
Für den Fußboden wird ein einheitlicher, atmosphärisch als warm empfundener und hochstrapazierfähiger Massivholzbelag in Eiche (z.B. Industrieparkett) vorgeschlagen. Auch die Prinzipalien und die Bestuhlung sind in Eiche-Massivholz geplant. Für alle übrigen Oberflächen der Kirche ist ein vereinheitlichender weißer Anstrich vorgesehen, der die Kirchenräume in einem hellem Licht erstrahlen lässt.