Konzeption
Das unverwechselbare Erscheinungsbild des neuen Quartiers ist gleichermaßen solide und bescheiden: Es ist eine Bebauung aus Einzelgebäuden vorgesehen, deren Gestaltung sich durch eine zurückhaltend angelegte organische Plastizität auszeichnet. Die dem jeweiligen Inhalt entsprechend unterschiedlich gestalteten Fassaden erhalten massive Außenwände aus Sichtmauerwerk (handgestrichener Ringofenziegel). Diese handwerklich gefertigten Oberflächen stellen den notwendigen gestalterischen Zusammenhang zwischen den verschiedenen, jeweils in einer von drei aufeinander abgestimmten Farbnuancen, erstellten Gebäuden her. Die Mehrzweckgebäude I und II definieren mit ihren detailliert ausgestalteten Fassaden das Schöpflin-Forum und bilden gemeinsam mit der Schöpflin-Villa ein ansprechendes Gebäude-Ensemble. Die nachhaltige Materialauswahl sorgt für Langlebigkeit und eine zeitlose, weitgehend wartungsfreie und ansprechende Alterung.
Mehrzweckgebäude I
Die Mehrzweck- und Kreativräume der Schöpflin-Stiftung werden über das Schöpflin-Forum erschlossen. Die beiden im EG angeordneten Veranstaltungsräume der Schöpflin-Stiftung sind annähernd quadratisch und lassen sich zu einer größeren Nutzungseinheit zusammenschalten. Jedem der beiden Mehrzweckräume ist ein großzügiger Freibereich zugeordnet. Die Büronutzung der Schöpflin-Stiftung ist im OG vorgesehen. Eine klassisch hierarchische Bürostruktur wird dabei vermieden. Die separat im EG verorteten Vereinsräume der Stadt werden bewusst nicht vom Schöpflin-Forum aus erschlossen sondern unabhängig davon vom nördlich anschließenden „städtischen“ Vorplatz zum Eingangsbereich der Sporthalle.
Mehrzweckgebäude II
Die Räume der Schöpflin-Stiftung und der Erschließungsbereich für die Obergeschosse sind von außen gut wahrnehmbar/auffindbar und werden über das Schöpflin-Forum erschlossen. Die räumlich qualitätvoll über 3 Ebenen angelegte Galerie A.Scopin bietet mit ihrer gezielten Lichtführung die erwünschte Ruhe und Kontemplation für die konzentrierte Kunstbetrachtung. Eine der Galerie zugeordnete Dachterrasse mit Blick auf die Villa ermöglicht vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Die Kreativräume der Schöpflin-Stiftung werden über einen gemeinsamen Eingangsbereich erschlossen. Sie orientieren sich nach Süden hin zum Garten bzw. nach Osten hin zur Allmende, der grünen Mitte der gesamten Anlage. Das kleine Zentrum für Naturheilkunde befindet sich in den beiden Obergeschossen. Auch hier erfolgt die Erschließung an überdachter Stelle vom Schöpflin-Forum aus.
Wohnanlage
Die Gartenhöfe der auf niederschwellige nachbarschaftliche Begegnungen der Bewohner angelegten Wohnanlage (71 WE) werden durch die in der Höhe differenziert gestaffelten Einzelgebäude räumlich lediglich angedeutet. Immer wieder ergeben sich überraschende Unterbrechungen und Durchblicke. Die Zufahrt zur Tiefgarage ist in die Kubatur des Gebäudes Typ I an der Franz-Ehret-Straße integriert und vermeidet so eine unerwünschte Zäsur in den Freianlagen. Die Tiefgarage entwickelt sich weitgehend unterhalb der entlang der südlichen Grenze angeordneten Gebäude. Somit entsteht im zentralen Bereich der Gartenhöfe ein großzügig angelegter, nicht unterbauter Freibereich, der auch der Pflanzung von großkronigen Bäumen gerecht wird. Für die Wohnanlage wird ein abwechslungsreicher Mix aus unterschiedlichen Erschließungs- (Mehrspänner, Laubengangtypen) und Wohnungstypen vorgeschlagen. Die Wohngebäude orientieren sich vorwiegend nach Süden (=Gartenseite) und werden von Norden her erschlossen. Zur Wahrung der nachbarlichen Privatsphäre sind die Loggien mit einem entsprechenden Abstand zueinander versehen. Sämtliche Wohneinheiten sind über einen Aufzug sowohl von der Straße als auch von der Tiefgarage barrierefrei zugänglich. Die Anforderungen der LBO an die Barrierefreiheit werden erfüllt bzw. übertroffen. Jeder Wohnung ist in der Tiefgarage ein PKW-Stellplatz zugeordnet. Überdachte Fahrrad-Stellplätze sind in der Tiefgarage und dezentral in die Außenanlagen integriert vorgesehen.